Tiere sind für mich sehr besondere Lebewesen. Mit ihrer Sensibilität, ihrer Wahrnehmung sowie ihrer Verbundenheit zur Natur, zu ihrem Körper und zum gegenwärtigen Augenblick sind sie uns Menschen in vielen Dingen tatsächlich ein Stück voraus. Mit Tieren zu arbeiten, war und ist für mich ein Lebenswunsch.
Mit meiner Hundephysiotherapie-Ausbildung begann in 2011 dieser Wunsch Form anzunehmen. Doch obwohl mir die Physiotherapie immer viel Freude bereitet hatte, kam ich immer wieder an therapeutische Grenzen. Und es waren schließlich meine eigenen Hunde, die mich zur Osteopathie brachten. Meine damals achtjährige Beagle-Hündin konnte ihre Hüfte nicht mehr strecken, mochte nicht mehr springen. Doch es fand sich weder eine Diagnose, noch ließ sie sich physiotherapeutisch helfen. Zu dieser Zeit zog ein junger Nova Scotia Duck Tolling Retriever-Welpe mit ein. Er entwickelte sich wunderbar, doch als er mit einem halben Jahr anfing, sein Bein zu heben, stellte ich fest, dass er immer nur ein Bein heben konnte. Er drehte sich lieber um, als mit dem zweiten Bein auch mal zu markieren. Ich fand den Weg zu der späteren Dozentin meiner Osteopathie-Ausbildung. Sie arbeitete auf eine faszinierende, minimale Art und Weise mit dem Gewebe, wie ich es noch nie vorher gesehen hatte und konnte für mich noch fremde Zusammenhänge erfühlen. Meine Hündin wurde an ihrer Kastrationsnarbe behandelt, mein Rüde am Leistenkanal. Beide Hunde wurden komplett fit und ich meldete mich für die Osteopathie-Ausbildung an.
Bereits mit dem ersten Ausbildungstag begann für mich eine Faszination, die bis heute angehalten hat. Osteopathie ist für mich nicht nur eine Technik oder ein therapeutischer Ansatz. Die Osteopathie, die ich lernen durfte (und es gibt mit Sicherheit sehr verschiedene Arten die Osteopathie zu lehren und zu lernen), ist eine Grundeinstellung zu Krankheit und Gesundheit, dem Körper und seinen Fähigkeiten.
Die Sensibilität der Tiere und die Sanftheit der Osteopathie gehören einfach zusammen. Deswegen ist es für mich eine wirkliche Freude, Tiere und insbesondere Hunde auf ihrem Weg in die
Gesundheit zu begleiten.
Meine eigenen vierbeinigen Begleiter sind aktuell zwei Nova Scotia Duck Tolling Retriever-Rüden, die mich immer wieder dazu bringen, mich - auch im Sinne meiner Patienten - weiterzuentwickeln.