Osteopathie - Der sanfte Weg zurück ins Gleichgewicht


Osteopathie - was ist das eigentlich? Nach meiner Erfahrung gibt es sehr viele Missverständnisse, was Osteopathie eigentlich genau ist. Entweder wird es mit der Chiropraktik und dem schnellen Einrenken von knöchernen Fehlstellungen gleichgesetzt oder es wird in eine esoterische, alternative Ecke geschoben, an die man glauben müsste. Doch in Wirklichkeit ist Osteopathie eine der sanftesten Therapien überhaupt, erfordert sehr präzise anatomische Kenntnisse und bringt alle Systeme des Körpers über minimale manuelle Impulse und mithilfe seiner eigenen Rhythmen und Fähigkeiten wieder ins Gleichgewicht.

 

Alles Leben ist Bewegung. 

Dort wo Bewegung gestört ist, beginnt Krankheit.

Andrew Taylor Still

 

Getreu diesem Prinzip des Begründers der Osteopathie, Andrew Taylor Still, wird durch eine osteopathische Behandlung im Körper ein Prozess angestoßen, der Bewegung in die Bereiche bringt, in denen bisher nur eingeschränkt oder auch überhaupt keine Bewegung möglich war. Wobei sich die Bewegung nicht nur auf die Beweglichkeit im eigentlichen Sinne bezieht, sondern auch bereits kleinste Unbeweglichkeiten und Spannungszustände im Gewebe mit einbezieht. Das Ziel ist, dass jede kleinste Struktur sowohl in sich selbst sowie gegenüber anderen Strukturen frei beweglich ist und der freie Fluss von Körperflüssigkeiten gewährleistet ist.

 

Mit augenscheinlich minimalen manuellen Techniken werden alle Systeme des Körpers behandelt:
 
Die parietale Osteopathie behandelt alle Strukturen des Bewegungsapparats mit einem besonderen Fokus auf das bindegewebige Skelett des Körpers - den Faszien. 

In der viszeralen Osteopathie werden alle Organe sowie ihr Aufhängeapparat hinsichtlich ihrer Mobilität und Motilität (Eigenbewegung) behandelt.


Die craniosacrale Therapie
ist eine sehr besondere Form der Osteopathie. Das craniosacrale System umfasst alle Strukturen des Schädels, des Rückenmarks sowie des Kreuzbeins. Behandelt werden Spannungszustände des craniosacralen Systems, beispielsweise bei Wirbelsäulenerkrankungen, vegetativen Dysbalancen, Störungen im zentralen Nervensystem, Angstzustände, Erschöpfung sowie stressbedingte Erkrankungen.

 

Keines dieser Systeme sollte dabei isoliert betrachtet werden. Denn insbesondere bei chronischen Erkrankungen befinden sich die Spannungszustände durch Verkettungen in mehreren Strukturen und Körpersystemen. 

 

Auch eine akute Lahmheit beginnt oft, weit bevor sie äußerlich erkennbar ist, im Kleinen. Was anfänglich kompensiert werden kann, wird durch eine falsche Bewegung oder eine ungünstige Situation plötzlich akut. Das, was wir dann äußerlich als Krankheitssymptome wahrnehmen, sind lediglich die Grenzen der Kompensationsfähigkeit des Körpers.

 

Wenn der Körper also nicht mehr in der Lage ist, beispielsweise ein Problem des Bewegungsapparates durch Umbelastung zu kompensieren, werden Symptome wie lahmen sichtbar - meist jedoch dort, wo die Überlastung stattgefunden hat und nicht dort, wo das Problem eigentlich sitzt.


Das Ziel der Osteopathie ist die Normalisierung von Spannungszuständen im Gewebe und das Gleichgewicht des gesamten Organismus. Nicht zuletzt oder eigentlich vor allem gehört auch die seelische Ebene zu diesem Gleichgewicht und wird bei Hunden oftmals außer Acht gelassen.

 

Haben sich bereits strukturelle Veränderungen im Körper, wie beispielsweise Arthrose, gebildet, ist es zwar nicht möglich, diese Erkrankung wieder zu heilen, jedoch können hier die Kompensationsmöglichkeiten des Körpers erweitert werden.

 

Jeder Körper ist stets gewillt, gesund zu sein. Gibt man ihm die Möglichkeit, dass alle Strukturen ihre normale Bewegung und Funktion durchführen können, kann er den Schritt aus der Schonhaltung und somit aus der Lahmheit von ganz allein schaffen.