Wie versteht die Osteopathie ein Krankheitssymptom?


Krankheit beginnt, weit bevor sie äußerlich erkennbar ist, im Gewebe. Ursache ist dabei aus Sicht der Osteopathie eine fehlende Beweglichkeit bzw. eine gestörte Eigenbewegung einer bestimmten Struktur, die Behinderung des freien Flusses der Körperflüssigkeiten (Blut, Lymphflüssigkeit, Liquor) oder auch eine unvollendete Regulation im Bereich des Nervensystems.
 
Eine Operation, eine Entzündung, eine ungeschickte Bewegung oder auch ein starker emotionaler Zustand lassen feste Strukturen im Körper entstehen. Schafft es der Körper nicht eigenständig, diese Problematik zu regulieren, bleibt diese Spannung im Körper bzw. in der jeweiligen Struktur. Vorerst völlig unbemerkt von außen. Doch jede Struktur im Körper ist mit anderen Bereichen verbunden und somit erweitert sich diese Festigkeit. Eine andere Struktur kompensiert diese mangelnde Bewegung. So kann es zum Beispiel passieren, dass die rechte Niere in ihrer Bewegung gestört wird, weil die Leber eine Beweglicheitsstörung hat oder das Kniegelenk die fehlende Beweglichkeit der Hüfte ausgleicht. Doch irgendwann ist auch diese Struktur überfordert. Und so geht es immer weiter im Körper, bis der Körper nicht mehr weiter weiß. Dann entsteht eine akute Krankheit, eine starke Lahmheit oder ähnliches.

 

Das, was wir äußerlich also als Krankheitssymptome wahrnehmen, sind lediglich die Grenzen der Kompensationsfähigkeit des Körpers.

 

Der Körper versucht so lange, selbst eine Lösung zu finden, bis er keine andere Lösung mehr sieht, als krank zu werden.

 

In der Osteopathie gilt es, diesen Überlastungsprozess wieder aufzulösen, die Ursachen für bestimmte Symptome zu finden und die Kompensationsmöglichkeiten zu erweitern.